Zahlen - Daten - Fakten
Iselsberg-Stronach hat eine Fläche von 1.796 ha und 574 Einwohner (415 in Iselsberg und 159 in Stronach). Das Dorfzentrum mit der Schutzengelkirche liegt auf einer Höhe von 1.117 m.
Von den 246 Wohnhäusern sind 52 Freizeitwohnsitze, ein Viertel davon im Feriendorf "Lienzer Dolomiten" und nur an Wochenenden oder in Urlaubszeiten bewohnt. Das ist einer der höchsten Anteile an Freizeitwohnungen unter den Gemeinden Osttirols. Grund dafür sind die herrliche Lage mit dem wunderbaren Ausblick über das Lienzer Becken hin zu den Lienzer Dolomiten und die günstige Verkehrserschließung.
Schulwesen
Seit dem Jahre 1810 wird in Iselsberg regelmäßiger Schulunterricht erteilt; bis 1827 in verschiedenen Bauernstuben, dann wurde ein kleiner Holzbau errichtet. Als im Jahr 1900 die Stronacher in Iselsberg eingesprengelt wurden - vorher gehörten sie zum Schulsprengel Dölsach - wurde ein größeres Schulhaus gebaut, das 1957 der neuen Iselsbergstraße weichen musste. Das heutige Schulgebäude wurde 1957 bezogen und im Jahr 2000 umgebaut und in das neue Dorfzentrum integriert. Bis zum Schuljahr 1953/54 war die Schule einklassig, dann zweiklassig. Seit der Eröffnung der Hauptschule Nußdorf-Debant gehört Iselsberg-Stronach diesem Hauptschulsprengel an. Ein eigener Kindergarten besteht seit 1988.
Vereinswesen
Viele Institutionen bemühen sich um die kulturellen Belange in der Gemeinde: Gemeindebücherei, Musikkapelle, Kirchenchor, Sportunion, Feuerwehr, Katholisches Bildungswerk, Landjugend, Ortsgruppe des Bauernbundes. Den Vereinen steht für ihre Aktivitäten ein neues, großzügig angelegtes Gemeindezentrum zur Verfügung.
Geographische Besonderheiten in der Gemeinde
Im Nordosten von Lienz liegt der 1.204 m hohe Iselsberger Sattel. Er verbindet das Lienzer Becken mit dem Mölltal und trennt die Schobergruppe von der Kreuzeckgruppe.
Die Gemeinde Iselsberg-Stronach ist eine Streusiedlung, die sich vom Süd-und Ostabhang des Geiersbichis bis auf den Südabhang des Stronachkogels erstreckt. Der tiefstgelegene Bauernhof ist der Moarhof in Stronach auf 835 m Seehöhe, der höchstgelegene der Plautzhof in Iselsberg auf 1330 m. Die höchste Erhebung ist der Mullete Seichenkopf in der Schobergruppe (2916 m).
Der Mühlbach bildet die Grenze zwischen den beiden Fraktionen Iselsberg und Stronach.
Die Bezeichnung Iselsberg deckt sich nicht mit dem Begriff der politischen Gemeinde. Sie umfasst auch das auf Kärntner Gebiet liegende und zur Gemeinde Winklern gehörende Hotel Defreggerhof und die Wohnhäuser auf der Sattelnordseite bis hinunter zum Heeresausbildungsheim Iselsberg (ehemals Kurhotel Bad Iselsberg). Die Landesgrenze zwischen Tirol und Kärnten verläuft südseitig knapp vor der Sattelhöhe.
Klima
Das Klima ist infolge der sonnseitigen Lage am Berghang günstig. Die Wintertemperaturen sind in der Regel um etliche Grade höher als in den Orten des Talbodens, die Hitze
des Sommers wird durch den ständig wehenden Passwind etwas gemildert. Im Frühjahr macht sich dieser Passwind allerdings wegen seiner Kühle häufig unangenehm bemerkbar. Er ist wohl auch einer der Gründe, warum der größte Teil der Gemeinde zwar wesentlich früher ausapert als der Talboden, das Wachstum der Vegetation dann aber viel langsamer vorankommt. Der "Smog" im Lienzer Talboden aus Betrieben und Hausbrand - an klaren Herbsttagen deutlich zu beobachten - reicht nicht auf den Iselsberg hinauf.
Natur
Im Gemeindegebiet befinden sich zwei Naturdenkmäler: die Defreggerlärche, die an den Kunstmaler Franz von Defregger erinnert und die Zwischenberger Lacke am Sattel zwischen dem Ederplan und dem Stronachkogel. Sehenswert sind auch die Stronacher Erdpyramiden im Gödnacher Graben zwischen den beiden aufgelassenen Bergbauernhöfen Oberegger und Dabernig.
Landwirtschaft
Eine weitere wirtschaftliche Grundlage bildet die Landwirtschaft. Während vor 40 Jahren noch jeder Bauer Getreide und Kartoffeln für den Eigenverbrauch angebaut hat, fehlen jetzt Ackerflächen nahezu gänzlich. Ebenso werden nur mehr ganz wenige Bergwiesen gemäht. Mehrere Bauern suchen eine Verbesserung ihres Einkommens durch Ausbau der Selbstvermarktung bäuerlicher Produkte. Alle Bauern gehen einem Nebenerwerb nach, bzw. haben sie einen Hauptberuf und betreiben die Landwirtschaft als Nebenerwerb. In der Zahl der Nutztiere haben sich in den letzten Jahrzehnten kaum gravierende Veränderungen ergeben.
Nationalparkgemeinde
Seit 10.9.1991 ist Iselsberg-Stronach Nationalparkgemeinde im Nationalpark Hohe Tauern. Eingebracht wurde eine Fläche von rund 3,5 km² in der Schobergruppe. In Iselsberg steht das Nationalparkbüro für die Nationalparkgemeinden des Lienzer Beckens.
Erbhöfe
In der Gemeinde gibt es drei Erbhöfe. Der Gumpitschhof in Iselsberg ist der älteste nachgewiesene Erbhof Tirols, wobei der erste Besitzübergang mit dem Jahr 1528 beurkundet ist.
Häufige Schreibnamen
Der häufigste Schreibname Wallensteiner in Iselsberg-Stronach und in den umliegenden Orten dürfte von Schloss Walchenstein herrühren: Walchenstein, später Wechlse, waren Fremde aus dem Süden, die von den Görzern mit der Burg belehnt wurden. Weitere häufige Namen sind Obersteiner, Oberbichler, Bernsteiner, Sporer und Kofler.
Gesundheit
Die Iselsberger Heilquellen sind von alters her bekannt, die mehrfache Bezeichnung "Badstube" weist darauf hin. Die schwefel- und eisenhältigen Quellen sind ein Heilmittel gegen Blutarmut, Rheumatismus, Hautkrankheiten und Nervenleiden. Sie werden seit langem nicht mehr gewerbsmäßig genutzt. Am Ederhof in Stronach, dem Geburtshaus Franz von Defreggers, wurde das Rehabilitationszentrum für organtransplantierte Kinder der "Prof. Rudolf PichlmayrStiftung" errichtet. In vier Gebäuden werden an die 50 Betten für Kinder und Begleitpersonen mit entsprechenden Therapieräumlichkeiten angeboten. Das Zentrum ist mit mehr als 20 großteils teilzeitbeschäftigten Mitarbeitern der größte Arbeitgeber der Gemeinde.